Erfahrungsberichte aus dem Masterstudium am STI Medical Psychology
Lena Müller, 4. Semester:
"Die Zeit am STI Medical Psychology war für mich sehr erfahrungsreich. Der große Praxisanteil zeichnet den Studiengang in besonderer Weise aus. Durch die Patientenbetreuung und die damit verbundenen Supervisionen habe ich sehr viel gelernt und Sicherheit im Umgang mit Patienten gewinnen können. Diese Sicherheit wurde zusätzlich durch die im Unterricht vermittelten medizinischen Kenntnisse verstärkt. Gut gefallen hat mir auch, dass in den Vorlesungen nicht nur die verhaltenstherapeutischen Ansätze beleuchtet wurden, sondern auch ein Fokus auf den tiefenpsychologischen und analytischen Aspekten der Psychotherapie lag."
Lena Hasselberg, 2. Semester:
"Ich habe in Potsdam den Bachelor in Psychologie gemacht. Und natürlich habe ich dabei sehr viel gelernt. Aber mir ist schnell bewusst geworden, wie theorie-lastig das Studium ist. Deshalb habe ich mich für den Master-Studiengang Medical Psychology am Steinbeis-Institut beworben. Die kontinuierliche praktische Arbeit am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) als wesentlicher Teil des Studiums, das hat mich interessiert. Jetzt habe ich bald zwei Semester hinter mir, und ich kann sagen: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Das DHZB gehört zu den größten Herzzentren Europas. Hier werden jedes Jahr über 6000 Herzoperationen durchgeführt, viele davon sind kompliziert und riskant, darunter auch bei Neugeborenen mit schweren Herzfehlern, die in nur ganz wenigen Krankenhäusern behandelt werden können. So banal das vielleicht klingt - hier geht es oft unmittelbar um Leben und Tod.
Schon in den ersten Wochen des Studiums haben wir die Psychologinnen und Psychologen der Psychosomatik am Deutschen Herzzentrum regelmäßig bei der Arbeit begleitet. Die ersten Eindrücke und Erfahrungen dabei sind entsprechend intensiv. Ich konnte nach dem Bachelor-Studium die pränatalen Entwicklungsstufen des menschlichen Fötus herunterbeten - aber wie man mit einem Patienten oder einem Angehörigen umgeht, der plötzlich weinend vor einem steht, das hatte ich nie gelernt.
Im zweiten Semester habe ich bereits mehrere Patientenanamnesen eigenständig durchgeführt: Welche Lebensgeschichte hat der Patient, welche medizinischen Hintergründe hat seine Behandlung, wie ist seine Prognose? Ziel ist ein strukturierter und fundierter Bericht, mit dem auch andere Psychologen und Ärzte substantiell etwas anfangen können.
Unter anderem hatte ich mit einem unheilbar herzkranken Jugendlichen zu tun, der im DHZB seit einem halben Jahr auf ein Spenderherz und eine Spenderlunge wartet. Die doppelte Transplantation ist seine einzige Chance, langfristig zu überleben. Solche Gespräche gehen einem natürlich auch persönlich sehr nahe, es ist nicht leicht, da eine professionelle Distanz zu entwickeln. Aber die Supervision an unserem Institut ist ausgezeichnet. Wir haben immer die Möglichkeit, gemeinsam mit den erfahrenen Psychologen unsere Erfahrungen zu verarbeiten.
Überhaupt ist die Stimmung und die Kommunikation am Institut wirklich gut, sowohl unter den Studenten als auch mit der Leitung. Es wird schon viel verlangt, das Arbeitspensum ist ziemlich heftig. Aber unsere Leistung wird wertgeschätzt und unsere Wertschätzung auch angenommen.
Der größte Vorzug ist aber die Praxisnähe dieses Studiengangs. Das fängt bei den Referenten aus dem Deutschen Herzzentrum an und geht mit der eigenen klinischen Arbeit weiter. Einen großen Teil unserer Studienzeit verbringen wir im Herzzentrum. Das Wissen und die Erfahrungen, die wir dabei gewinnen können sind unglaublich wertvoll. Ich fühle mich schon jetzt wesentlich sicherer im Umgang mit den Patienten - und auch mit mir selbst. Zum Beispiel dachte ich am Anfang, ich muss vor einem Gespräch ganz genau über die Erkrankung des Patenten Bescheid wissen. Heute weiß ich: Die meisten Patienten selbst sind regelrechte Experten, was das medizinische angeht. Und ich kann auch von ihnen lernen.
Die Studiengebühren und dazu die Lebenshaltungskosten, das ist für mich nicht leicht zu schultern. Aber das Studium ist es definitiv wert, ich habe den Entschluss noch nie bereut. Wer ein kompetenter und praxiserfahrener Psychologe werden möchte, der offen ist für Innovation und auch sich selbst immer wieder kritisch hinterfragt, der ist hier richtig.
Auch wenn mich die klinische Arbeit sehr bereichert, will ich nach dem Abschluss möglichst im Forschungsbereich arbeiten. Ich denke, die Wechselwirkungen zwischen psychischen Störungen und körperlichen Krankheiten sind noch viel zu wenig erforscht, da möchte ich mich einbringen. Und das Studium hier am Institut verschafft mir dafür die bestmögliche Grundlage, davon bin ich überzeugt. Jetzt aber freue ich mich erstmal auf die beiden noch kommenden Semester."